Sonntag, 25. Dezember 2016

Neue Werkstatt - erste Resultate

das Jahr neigt sich dem Ende zu, wir haben den Einzug in das neue Haus geschafft und ich kann wieder häufiger in die Werkstatt. Für den Werkstattboden habe ich mir Sockelleisten hergestellt. Diese sind natürlich auch aus Eiche haben eine Fase angearbeitet bekommen. Ich bin noch nicht ganz fertig mit verlegen, aber so einiges muss seinen festen Platz erst noch erhalten, daher könnte das auch noch dauern.



Meine Rapid habe ich etwas ausgebaut, eventuell mache ich dazu mal einen gesonderten Beitrag. Für die vielen Hinweise und Ratschläge nochmal ein dickes Dankeschön an Johannes. Mit deutlich breiterer und längerer Auflage, mit Alulineal und Absaughaube bringt sie nun deutlich bessere Resultate.


Es fehlt noch eine Tür von der Garage zur Werkstatt. Ich habe damit begonnen die Rahmen auszuhobeln und die Füllungen zu verleimen. Die Türe ist hoffentlich bald fertig, da mich die bisherige Teppich-Lösung sehr sehr nervt.



An der Fertigstellung der Türe haben mich die vielen "Nebenkriegsschauplätze" abgehalten. Unter anderem brauchten wir auf die schnelle einen Brennholz-Unterstand und eine schnelle Lösung für die Messer-Aufbewahrung. Da die Schubladen-Kästen noch gefehlt haben und ich unnötiges Schleifen verhindern wollte habe ich kurzerhand eine Provisorium gebaut.
 
 

In der alten Werkstatt war der Boden leicht abschüssig, daher haben die Hölzer unter der Hobelbank nicht mehr richtig gepasst. Jetzt habe ich neue aus leicht gestockter Buche und bin sehr zufrieden mit der Arbeitsergonomie.


Durch die deutlich vergrößerte Raumhöhe kann ich nun auch lange Teile senkrecht stellen und ich habe meine vorhandene Lochwand (Teil 1; Teil 2) etwas höher angebracht. So komme ich noch schneller an mein Zubehör.


Meinen Werkzeugschrank habe ich auch umgezogen. Er wird wieder an der Wand hängen, davor baue ich aber noch einen Unterschrank und bis es so weit ist, wird er auf diesen Schränken stehen bleiben:


Die Warterei auf den Weihnachtsmann hat meinem Sohn dieses Jahr nicht gefallen und er hat beschlossen mit Papa ein Fahrzeug zu bauen. Die Spezifikation haben wir während der Entstehungsphase mehrfach geändert. Aus einem ursprünglich geplanten Auto wurde ein Traktor mit Kofferraum und Anhänger.


Sonntag, 27. November 2016

Werkstattboden

Endlich ist es geschafft. Meine neue Werkstatt habe ich vor einigen Tagen bezogen. Vor dem Einzug musst ich noch den Boden verlegen, der Heizungsbauer war spät dran und so hatte ich bis zum Vortag des Umzuges zu tun. Im ersten Schritt musste ich den Raum freiräumen, die Werkstatt wurde während des Bauens als Vorratskammer missbraucht.


Unter den Boden habe ich eine Dampfsperre und eine Trittschallmatte aus Kork gelegt. Kork wurde mir empfohlen, da dieser Dauerbelastungen besser verträgt. Wir werden sehen.


Der Eichenboden gefällt mir sehr gut und einige Stimmen haben schon gewisse Vergleiche mit Wohnzimmern gezogen. Ich kann das verstehen.




Die ersten Maschinen sind auch schon da und ich habe bereits mit der Produktion von Sockelleisten begonnen. Diese sind natürlich in leeren Räumen wesentlich besser zu verlegen. Der Zeitplan wollte dies aber nicht so...




Montag, 31. Oktober 2016

Neue Werkstatt - neue Fensterbänke

Endlich ist es soweit - unser Hausbau ist weit fortgeschritten und ich gedenke meine neue Werkstatt bald zu beziehen. Die ersten Holzarbeiten habe ich bereits begonnen und habe alle Fenster mit Fensterbänken aus Eiche ausgestattet. Für meine Holztreppe und die Werkstatt-Türe habe ich mir Eichenholz trocknen lassen.


Aus diesem Qualitätsvorrat habe ich mich für die Fensterbänke bedient. Das Holz ist sehr schön zu bearbeiten. In der alten Werkstatt habe ich mir ein paar Bretter besäumt und ausgehobelt. Mit der Raubank habe ich noch einige Rattermarken entfernt.





Die Unterseite habe ich auf Empfehlung eines Experten eingeschlitzt, damit verliert das Holz etwas Kraft um sich zu werfen. Den Fensteranschluss habe ich größzügig gefast um einen Kontakt mit den Rahmenbefestigungen zu vermeiden. 



Das exakte Einpassen der Fensterbänke habe ich direkt in der neuen Werkstatt vorgenommen. Nach dem Kappschnitt habe ich die Fasen nachgefräst und die Enden geölt.



Die Fensterbänke habe ich eingeklebt und sie sind mittlerweile eingeputzt. Ich bin sehr zufrieden, sie halten bombenfest und werden sicherlich lange halten.



Freitag, 30. September 2016

Kleiner Tisch aus Robinie

In unserem Schuppen stand ein alter Couchtisch mit einem Metallfuß. Wir benutzen diesen als Abstellfläche für Blumentöpfe da die Platte optisch nicht mehr zu gebrauchen war. Meine Frau hatte die Idee daraus einen kleinen Beistelltisch für die Terrasse zu machen und hat bei mir eine Platte bestellt. Die Abstellfläche sollte groß genug sein für Grillgut und Grillwerkzeug.


Wir haben uns für Robinie entschieden. Ein Reststück war mir etwas zu schmal und ich habe noch einen Streifen dazwischen geleimt. Robinie habe ich bisher noch nie verarbeitet, der Geruch gefällt mir nicht.


Nach dem Verleimen erfolgt der Schliff und der Zuschnitt der Enden. Die Waldkante darf bleiben, meine Frau wollte das so. Robinie lässt sich grundsätzlich schön bearbeiten, das Werkzeug sollte nur scharf sein, wie eigentlich bei jedem Holz.



Der Tisch hat noch einige Lagen spezielles Öl für Gartenmöbel erhalten. Ich bin schon sehr gespannt wie sich der Tisch beim Grillen schlägt und hoffe noch auf die ein oder andere Chance in diesem Jahr.


Mittwoch, 17. August 2016

Spielzeug-Traktor aus Holz - mit Anhänger!

Im Vergleich zu anderen wichtigen Blogs passiert hier nichts weltbewegendes und schon gar nichts um es mit einem Ausrufezeichen kennzeichnen zu müssen. Aber ein Traktor mit Anhänger ist einfach weltbewegend, zumindest für meinen Sohn und ihm gehört er schließlich.
Es war ein super entspannter Vormittag und mein kleiner Kollege war mit vollem Eifer dabei. Angefangen haben wir mit einem Rohling von Opa, aus welchem wir die Räder gesägt haben, die Ulmia Gehrungssäge ist für diese Aufgabe ideal.


Beim Karosserie-Design haben wir uns viel Zeit gelassen und konnten uns Dank nahrungstechnischer Verstärkung letztendlich auf die finale Variante einigen, Holzprojekte halt - wer kennt sie nicht.


Holz wird beim Schleifen warm, heiß wäre sicherlich schlecht und wir haben darum den Prozess permanent geprüft. Holzanhänger sind auch sehr gute Telefone, ich denke das ist hinreichend bekannt.


Der Bandschleifer ist eine sehr aufregende und unterhaltsame Maschine. Der Schleifstaub ist seltsam und die Abluft des Bandschleifers ist total lustig, diese pustet nämlich.


Alle Teile haben wir sehr sorgfältig geschliffen und die Kanten verrundet. Die Bohrungen der Achslager haben einen Millimeter mehr als die Achsdübel. Da wir sehr ungeduldig sind haben wir die Verklebung mit Sekundenkleber gemacht


Die Deichsel und die Anhängevorrichtung sind Dominodübel welche wir eingefräst haben. Das war auch ein Spaß, ich habe es leider nicht fotografiert - ich musste die Maschine danach gut verstecken.


Mit etwas Walnuss-Öl kommt das Holz sehr schön zur Geltung. Das sichtbare Loch im Anhänger war ein Fehler von mir, mein Sohn findet es für Kleinteile sehr praktisch und die nächsten Fahrzeuge benötigen mehr Ladefläche. Die Mama war auch zufrieden.


Sonntag, 31. Juli 2016

Seitenbankhaken

In einer der letzten "Fine Woodworking"- Ausgaben war eine Bauanleitung für Seitenbankhaken und meiner Hobelbank haben solche Bankhaken noch gefehlt. Ein Brett aus Buche war das Ausgangsmaterial. Die angegebenen Abmessungen konnte ich nur teilweise verwenden, Hobelbänke können eben unterschiedlich sein.


Den Zuschnitt habe ich leider vergessen zu fotografieren. Ich habe teilweise die Tischkreissäge und auch die Kappsäge benutzt. Eine Bandsäge wäre ideal gewesen, aber ich weiß mir zu helfen. Die Aufnahme für die Zapfen war dann wieder etwas einfacher herzustellen.


Die aufgedoppelten Teile habe ich im ersten Schritt nur verleimt, je genauer die Positionierung umso weniger Nacharbeit fällt an. Zur Stabilisierung habe ich danach noch je zwei Dübel eingeleimt. So müsste es halten.



Die Dübel für die Haltezapfen haben einen Durchmesser von 20mm. Die Dübel werden nach dem Ablängen in die Bohrung eingepresst. In der Vorlage wurde der Dübel verzapft, das habe ich mir gespart, ich habe nicht mal Leim verwendet. Der Dübel sitzt extrem stramm in der Bohrung.



Die Bankhaken passen super zu einer Hinterzange. Die Spannflächen werde ich noch mit Leder belegen. Bei meinem aktuellen Bauprojekt konnte ich schon die Korpusseiten eines Schubkastens einhobeln. Ohne Boden wäre das auch mit der Vorderzange gegangen, es ist aber schön mehrere Möglichkeiten zu haben.



Mittwoch, 22. Juni 2016

Restaurationsbericht Drechselbank

Alte Maschinen, besonders die guten, haben bei mir einen ganz besonderen Stellen- und Erhaltungswert. Für meinen Vater haben wir eine alte Metalldrückbank von Schuler erstanden und von Joachim "Jockel" Mader überarbeiten lassen. Jockel ist in der Drechselszene sehr bekannt und leistet fantastische Arbeit. 

Bevor wir diese Maschine kauften, muss ich gestehen, habe ich das Metalldrücken nicht gekannt. Wir hatten ziemliches Glück, solch ein massiges Teil zu bekommen. Ein alter Meister hat für seinen Betrieb keinen Nachfolger gefunden und hat sie deshalb verkauft und schon sein Meister hatte die Drückbank gebraucht gekauft. Aufgrund der verwendeten zölligen Gewinde datieren wir die Bank in die Zeit vor 1914. Die Bank könnte so an die 400 Kilogramm schwer sein, hat eine Spitzenhöhe von 300mm und eine Spitzenweite von ungefähr 800mm (bei einer Bettlänge von 1800mm!).


Die vielen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen, eine Berührung reichte für schwarze Hände aus und so haben wir uns entschieden der Maschine ein neues Lackkleid zu spendieren. Also Altlack abgebürstet, bearbeitete Flächen abgeklebt, grundiert und letztlich lackiert.


 
 
Die neue alte am neuen alten Standort, was allerdings nicht der alte der neue ist, sondern der neue an der die alte stand. Die Rückstände vom Nassdrehen sind unschwer zu erkennen.


In der Zwischenzeit hat sich Jockel um alle Komponenten oberhalb des Bankbettes gekümmert. Der Spindelstock wurde schon einmal überarbeitet. So wurde eine recht interessante Lagersitz-Konstruktion in die vormaligen Bronzelagersitze angebracht. Die Schmiertöpfe zeugen noch davon. Die Übersetzungen sind für das Metalldrücken ausgelegt, also etwas wuchtiger als es für Holz notwendig ist.



Nach dem Ausbau der Welle haben wir eine schlechte Nachricht erhalten, die Lagerstellen waren leider teilweise verschlissen. Aus der geplanten Überarbeitung wurde eine neue Welle dafür mit mehr Extras. Der Gewindeanschluss ist nun M33, die Welle hat eine MK2-Aufnahme und ist komplett durchbohrt. Das lässt Spielraum für Vakuum-Spannmöglichkeiten.  

 


Jockel hat alle Lager getauscht, die Zusammenstellung verbessert, alle Anpassungen vorgenommen und einfach einen super Job abgeliefert. Jockel ich würde dich sofort einstellen!





Eine Spezialität von Jockel, er kann machen das sich Spindelstöcke drehen können. Dazu werden die Führungsnasen entfernt, später werden Spindel- und Reitstock über einen Doppelkegel wieder ausgerichtet. An die Rückseite hat er eine Wippe für die Aufnahme des Motors gebaut.



Der Motor erhält zeitgemäß einen Frequenzumrichter (FU) zur Anpassung der Drehzahl. Es gibt zwei Übersetzungen, damit ist der benötigte Bereich vollständig abgedeckt. Der Bedienschalter ist in einem kleinen Kasten mit Magneten untergebracht, so kann er immer an der besten Stelle positioniert werden.




Auch am Reitstock musste einiges getan werden. Der Aufnahmekonus war etwas verschlissen, die Feststellung hat nicht mehr gegriffen und an der Gewindestange war die Schweißverbindung problematisch. Den Aufnahmekonus hat Jockel überarbeitet und die Feststellung hat er mit einem Spannkraftverstärker wieder gängig gemacht. Kannte ich auch noch nicht.




Die Gewindestange nach dem Abdrehen der Schweißverbindung.



Seit letztem Wochenende sind die alle Teile wieder auf der Drechselbank. Irgendwann bekommen sie wahrscheinlich auch noch eine frische Lackierung. Alles läuft rund, ruhig und leichtgängig.



Die ersten paar Hölzer mussten einfach dran glauben und es macht richtig viel Spaß. Das Arbeiten mit der neuen Handauflage ist einfach eine andere Welt und die Leichtgängigkeit der Handauflage ist ein Traum.






Die Überarbeitung hat sich voll gelohnt. Jockel ist ein Meister seines Faches und das merkt man nicht nur am Ergebnis. Vielen Dank Jockel für deine Mühen!