Sonntag, 23. Dezember 2018

Schweres Metall

Ein intensives Jahr geht zu Ende, ein Jahr in welchem ich mich leider viel zu wenig mit Holz beschäftigen konnte. Die Außenanlagen haben mich dieses Jahr sehr intensiv gefordert und so habe ich in meiner Freizeit hauptsächlich Erde bewegt, Begrenzungen betoniert und Wege angelegt. Ein willkommener Ausgleich dazu war ein kleines Restaurationsprojekt. Mir ist ein nicht ganz zusammenpassendes Ensemble praktisch zugelaufen. Eine kleine Tischbohrmaschine und ein Maschinenschraubstock für Männer...


Natürlich konnte ich mich nicht entscheiden und hatte aufeinmal beide Teile zerlegt. Eine unkluge Entscheidung! Dafür hatte ich gleich eine Diagnose der zwei Patienten. Die Lager der Bohrmaschine inklusive Futter mussten ersetzt werden und der Maschinenschraubstock war völlig verkeimt.


Es wäre jetzt ein einfaches mich mit fremden Federn zu schmücken - es gab ein paar, teilweise ausgebildete, Talente welche mir bei der Reparatur der Mechanik geholfen haben. Vielen Dank dafür!



Das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Es wurde keine Neulackierung, dazu war mir der Zustand zu gut. Mit den neuen Lagern und dem kleinen Bohrfutter ist der Rundlauf für mein Empfinden fantastisch.


Der etwas zeitaufwendigere Teil kam mit dem Maschinenschraubstock. Jahrzehnte von Nichtpflege waren nachteilig für die Mechanik. Die Oberfläche war extrem schmutzig, eine Berührung hat sofort einen Abdruck hinterlassen.






Der Einsatzort ist natürlich nicht die kleine Tischbohrmaschine. Passend zur Lackierung gibt es noch eine größere Bohrmaschine in meinem Besitz und selbst für diese ist der Schraubstock leicht überdimensioniert...



Damit es mir nicht langweilig wird habe ich ein, für mich anspruchsvolles, Langzeitprojekt: den Bau eines Smoker-Grills. Dieser wird ziemlich massiv und ich bin ständig auf Hilfe von "Metallern" angewiesen. Das zieht das ganze Projekt unglaublich in die Länge und dauert mittlerweile fast zwei Jahre. Mein Ziel wäre vor dem nächsten Sommer fertig zu werden. Von meiner Drechselbank konnte ich die Achse der Transmissionantriebs nebst zwei Gussrädern für den Smoker verwenden. Mein Beitrag war: einkürzen und Spiel für die Räder einschleifen. Hat sehr gut funktioniert.



Für den Schornstein musste ich einen Gehrungsschnitt in ein ziemlich großes Stahlrohr schneiden. Ich erinnerte mich an das Stahlblatt meiner Ulmia-Gehrunggsäge und was soll ich sagen: Wow!




Vor einigen Wochen musste ich wetterbedingt die Gartenarbeiten einstellen und bin mittlerweile wieder in der Holzwerkstatt angekommen. Eine meiner ersten Amtshandlungen: Ordnung schaffen!


Schöne Weihnachten!

Dienstag, 31. Juli 2018

Anstrengend mit wenig Holz

Auch ohne die leckeren Temperaturen sind die aktuell anstehenden Projekte recht schweißtreibend. Für einen zukünftigen Holzschuppen habe ich Fundament gegossen. Für die Schalung konnte ich glücklicherweise viele gesammelte Stücke verwenden.



Das Fundament ist mittlerweile gegossen und vielleicht fange ich im Herbst noch mit dem Schuppen an. Die Außenanlagen gedeihen so langsam...


 Mein Esstisch wartet solange noch...



Donnerstag, 31. Mai 2018

Schon lange dringend benötigtes Werkzeug

Für die aktuell anstehenden Bauprojekte benötige ich einiges, was ich bisher noch nicht hatte. Zum Einmessen, beispielsweise von Fräsungen an langen Werkstückseiten, wollte ich schon lange für meine Stahllineale einen verstellbaren Anschlag haben.


Hergestellt habe ich diesen aus einem Reststück aus Buche. Mit einer Feinsäge habe ich zwei schräge Schnitte gemacht. Diese sind am Grund leicht breiter als das Stahllineal. Mit einem Grundhobel habe ich die Auflagenfläche geplant. Den Abstand von der Grundfläche zur Oberseite habe ich auf der Stirnseite als Bohrpunkt für die Rampamuffe (M5) gewählt.


Im Internet habe ich diese Rändelschraube mit langem Gewinde bestellt. Es erstaunt mich immer wieder welche Typenvielfalt es zu kaufen gibt. Die Rändelschraube muss abgerundet werden, dann greift sie das Stahllineal sehr gut und spannt fest. Möglicherweise zufällig ist dieser Anschlag super rechtwinklig geworden. Ich freue mich sehr über den Nutzwert.


Damit alles schnell greifbar ist, habe ich die Werkzeugwand über der Hobelbank mit einigen Werkzeugen erweitert. Vieles davon brauche ich sehr häufig und mir gefällt das Konzept.



Für mein größtes aktuelles Projekt benötige ich die Möglichkeit Bretter aufzutrennen. Leider besitze ich noch keine Bandsäge und habe daher die alte Rahmensäge meines Schwiegeropas wieder gängig gemacht. Also gesäubert, entrostet, geschärft und geschränkt.



Die Säge sägt ganz fantastisch, die Arbeit hat sich also gelohnt. Sie ist schon sehr alt und hat eine tolle Mechanik zum Aufbau der Blattspannung


Solche Bretter und noch stärker müssen teilweise aufgetrennt werder, da ist scharfes Werkzeug die erste Pflicht sonst wird das nichts. Die kammergetrocknete Eiche ist recht zäh. Es wird daraus mal ein Esstisch entstehen. Ich denke das dauert noch eine Weile.


Diese Bohrleier benötige ich eigentlich gar nicht. Ich habe sie vor vielen Jahren von Pedder geschenkt bekommen und habe sie meinem Sohn geschenkt. Leider war sie sehr verrostet und ich habe mich mal darum gekümmert. So ein richtiges Spaßding...





Montag, 30. April 2018

Modernisierungen

In letzter Zeit haben sich einige Modernisierungen in meiner Werkstatt eingeschlichen. Los ging es mit einem elektronischen Winkelmesser, solch einen kannte ich von Gerd Fritsche und mit meinem Winkelschraubstock war die Notwendigkeit da.


Mit solch einem Schraubstock lassen sich, auch wenn es überhaupt nicht notwendig ist, sehr präzise Bohrungen für Werkzeugaufnahmen machen. Es ist einfach zum genießen!



An meiner Werkbank musste ich dringend die Platzverhältnisse besser ausnutzen. Dazu habe ich ein Deckenregal und eine Plattenwand angebracht. An Platten lassen sich wesentlich leichter Halterungen & Co. anbringen.



An meiner Hobelmaschine bin ich nach dem ersten Satz Hobelmesser aus Chromstahl auf Hartmetall umgestiegen und bin schon auf die Standzeit gespannt. Dabei habe ich gleich alles gründlich gereinigt und geschmiert.


Mit dem ursprünglichen Sack meiner Absaugung hatte ich ziemlich schnell ein Staubproblem und ich habe es leider zu lange vor mir hergeschoben auf einen Faltenfilter umzusteigen. Diese Teile kosten ziemlich viel Geld, sie sind es definitiv auch wert. Es liegt weniger Staub in der Werkstatt und die zurückgekehrte Saugleistung beeindruckt.



Bei meiner Drechselbank ist mittlerweile die Reitstock-Spindel zurückgekehrt. Ich hatte diese durchbohren und einen MK2-Sitz eindrehen lassen. Jetzt bräuchte ich nur noch Zuarbeit von Jockel um weiter zu machen. Sollte jemand von euch mit Jockel zu tun haben, bitte lasst ihn ein paar Wochen in Ruhe ich möchte endlich Ergebnisse ;-)



Sonntag, 4. März 2018

Schraubstöcke

Je länger ich mich mit dem Thema Holzwerken beschäftige, desto mehr weiß ich die Qualität eines guten Einspannwerkzeuges zu schätzen. Seit kurzem gibt es zwei neue Schraubstöcke in meiner Werkstatt. Der letzte Zugang ist ein Ulmia Hilfs-Spannstock Nr. 1812. Grundsätzlich kannte ich diesen von Bildern schon länger, aber erst nach einem Blogpost von Bernhard wurde mir der Nutzen richtig klar. Die Suche hat etwas gedauert und mit etwas Glück war meiner auch nicht besonders teuer. Viel Hoffnung möchte ich aber nicht machen, in der Regel werden hierfür gute Preise aufgerufen. Schon von der Verpackung war ich begeistert.


Seine volle Qualität entfaltet der Schraubstock in der Hinterzange. Schmale und dünne Leisten hält er richtig gut und zaubert sofort ein Lächeln in das Gesicht. Einen kleinen Ansatzpunkt zur Kritik habe ich gefunden - die Farbe...


Das war natürlich kein Problem, da ich den Schraubstock komplett zerlegt habe um die Trapezgewindespindel zu reinigen. Alles an diesem Schraubstock ist auf Qualität ausgelegt. Die zwei Spannbacken sind aus Grauguss und absolut präzise mechanisch bearbeitet. Der Drehknopf ist auch aus Grauguß und mit einem abgedrehten Ende verstiftet. Das andere Ende bei dem festen Backen ist ist auch abgedreht und wird mit einer, ebenfalls verstifteten, Schraubmutter gehalten 


Der andere Neuzugang ist ein Maschinenschraubstock mit Winkelverstellung. Solch einen Schraubstock habe ich bei Laura Kampf gesehen. Sie macht tolle Videos und verwendet diesen Schraubstock teilweise freistehend zum Feilen von Werkstücken, bei einem Eigengewicht von etwa zwölf Kilogramm auch kein Problem.



Mit der Verarbeitung bin ich zufrieden, möglicherweise lasse ich mir noch zusätzliche Spannbacken fertigen. Ich denke hierbei an Spannbacken mit Kerben für Rundmaterial und vielleicht auch welche aus Kunststoff für empfindliche Materialien. Auch hier konnte ich die Farbe so nicht lassen und unterzog einigen Bauteilen einer Nacharbeit.


Mit diesem Schraubstock erhöhen sich die Möglichkeiten um ein Vielfaches. Mein Sohn fand den Schraubstock auch gleich sehr gut und wir haben diesen an der Bohrmaschine ausgetestet. Wir haben bereits mehrere Spielzeuge mit Hilfe des Maschinenschraubstockes gebaut. Darüber werden ich sicher noch berichten.







Ich habe einige Monate nach einem solchen Schätzchen gesucht und empfehle an dieser Stelle etwas Geduld. Solch eine Qualität begeistert und bereichert jede Werkstatt.